Im beschaulichen Aarberg, einer Stadt bekannt für ihre Zuckerrüben und ihre historische Holzbrücke, hat sich eine Gruppe unerschrockener junger Damen aufgemacht, die Volleyballwelt zu erobern. Schon im August, als die meisten ihrer Altersgenossen noch die letzte Sonnenbräune des Sommers einfingen, schnürten die U18-Mädels von Volero Aarberg ihre Turnschuhe und machten sich daran, Bälle über das Netz anzugreifen.
An einigen Sonntagen verwandelten sich die Hallen in Aarberg in Schauplätze schweisstreibender Szenen: Hier wurde an der Technik gefeilt, dort die Athletik gestärkt. Man könnte sagen, unsere Heldinnen waren auf einer Mission – der Mission, sich für die Schweizer Meisterschaft der Altersklasse U18 zu qualifizieren.
Im November dann der erste Härtetest: die Vorqualifikationsspiele gegen Solothurn und Thun. Es war ein auf und ab der Gefühle. Gegen Thun setzte es eine 1:3-Niederlage, wobei man sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass das Glück (und vielleicht auch der Schiedsrichter?) eher in Thun zu Hause war. Aber unsere Mädchen liessen sich nicht unterkriegen und schlugen Solothurn mit einem überzeugenden 3:1. Ein klarer Fall von "Jetzt erst recht!"
Anfang Dezember stand dann das grosse Qualifikationsturnier in Münsingen auf dem Programm. Die Spielerinnen waren physisch und mental bereit – aufgeladen mit der Energie unzähliger Trainingsstunden und dem unbedingten Willen zu gewinnen. Das erste Match gegen den VBC Langenthal gewannen wir souverän mit 2:0. Es hätte der Beginn einer Erfolgsgeschichte sein können, aber wie das Leben so spielt, kamen dann die Rückschläge.
Gegen Volley Köniz zeigten wir ein Spiel, das unsere Trainer:innen nur mit "Das war’s dann wohl nicht" kommentieren konnten. Eine klare 0:2-Niederlage, die uns alle ratlos zurückliess. Wir zeigten nicht annährend unser Volleyball-Level. Und als ob das nicht schon schmerzhaft genug wäre, folgte das entscheidende Spiel gegen VBC Thun. Trotz eines Kampfes, der jeder Heldensage würdig gewesen wäre, mussten wir uns leider erneut mit 0:2 geschlagen geben.
Die Enttäuschung war riesig. Tränen wurden vergossen, und selbst die sonst so stoischen Coaches zeigten Emotionen. "Es wäre definitiv mehr drin gewesen", war der allgemeine Tenor. Doch aus Niederlagen lernt man. Der Entschluss steht fest: Nächstes Jahr beginnen die Vorbereitungen früher, und es werden mehr Trainingseinheiten unter der Woche angesetzt. Denn der Kunstrasen für den FC Aarberg wurde vor wenigen Wochen von der Gemeinde gutgeheissen. Was soviel bedeutet wie: Die Fussballer werden die Aarfit im Winter nicht mehr beanspruchen, sodass der Volero Aarberg dann hoffentlich mehr Trainingszeiten erhalten wird. Denn eines ist klar – ohne Schweiss kein Preis, und ohne mehr Einsatz werden wir das Ticket zur SM nie lösen können. Unsere Konkurrenzklubs trainieren 4-7x in der Woche. Wir sind aktuell bei 2 Trainings pro Woche.
So endet unser kleines Volleyball-Abenteuer– nicht mit einer Qualifikation für die Schweizermeisterschaft, aber mit einer Lektion in Sachen Hartnäckigkeit und Teamgeist. Und wer weiss? Vielleicht erzählen wir beim nächsten Mal eine Geschichte von triumphalen Siegen und erfüllten Volleyballträumen. Bis dahin halten wir die Bälle fliegend und die Köpfe hoch!
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